Jeder professionelle Waidmann braucht ein Jagdmesser. Legt er Wert auf eine erstklassige Qualität des Hilfsmittels, dann entscheidet er sich für ein Damast Jagdmesser. Diese Fabrikate werden in der Regel aus wilden Damaststahl oder aus Kernstahl angefertigt. Die harte Klinge hält auch starken Beanspruchungen stand. Irgendwann kommt aber die Zeit, in der der Jäger sein Jagdmesser schärfen muss. Die Fabrikate mit den schönen Griffschalen sind im Handel sowohl mit feststehenden Klingen als auch als Klappmesser zu erstehen. Will der Waidmann sein Jagdmesser schärfen, so kann er es natürlich in ein Fachgeschäft tragen. Oder er entscheidet sich dazu den Schliff selbst durchzuführen. Ein herkömmliches Jagdmesser mit einer "normalen" Stahlklinge kann beispielsweise auch mit einem Wetzstahl geschärft werden.
Spätestens dann, wenn sich die Sehnen der Wildtiere nicht mehr durchtrennen lassen, wird der Waidmann sein Jagdmesser schärfen. Bei einem Modell mit einer Klinge aus Damaszener Stahl, greift er dazu am besten zu einem japanischen Wasserstein mit einer Schleifstein-Körnung zwischen 1.000 und 3.000. Beim Einsatz dieses Schleifwerkzeuges erhält die Messerklinge eine korrekte Struktur und die Schneidfähigkeit bleibt länger erhalten. Wenn zum Jagdmesser schärfen ein japanischer Wasserstein benutzt wird, lässt es sich zudem dünner schleifen. Durch das gute Schleifergebnis braucht beim Einsatz des Messers viel weniger Druck ausgeübt werden, sodass sich die Gefahr des Abrutschens verringert. Eine Grundvoraussetzung beim Jagdmesser schärfen ist, dass beim Schleifen der richtige Winkel eingehalten wird. Nur dann kommt man zu einem guten Ergebnis.
Wird zum Jagdmesser schärfen ein japanischer Wasserstein verwendet, so muss dieser vor dem Einsatz ungefähr 10 bis 15 Minuten gewässert werden. Besitzt der Stein einen integrierten Holzsockel, dann sollte der Holzteil nach oben schauen.
Ist kein rutschfester Sockel vorhanden, kann der Wasserstein mit einem feuchten Schwammtuch oder auf einer Gummimatte am Tisch fixiert werden. Ohne Unterlage ist ein professionelles Schärfen des Messers kaum möglich.
Beim Jagdmesser schärfen muss der richtige Schleifwinkel erkannt werden. Mit etwas Gefühl und einem guten Auge dürfte das kein Problem sein. Das Jagdmesser wird auf eine ebene Fläche gelegt und nach unten gedrückt, der Klingenrücken wird sich aufstellen. Ein Jagdmesser das auf beiden Seiten geschliffen ist, muss nun auf die andere Seite gedreht werden, so wird der Winkel erkannt, der beim Schärfen erforderlich ist.
Um das Jagdmesser an der Vorderseite zu schleifen, wird es am Griff fest in der Hand gehalten und zwischen Daumen und Zeigefinger stabilisiert. Beim Jagdmesser schärfen zeigt die Schneide vom Körper des Messerschärfers weg. Er steht leicht nach vorn gebeugt, sodass er die Messerklinge von oben sehen kann. Zuerst schleift man das vordere Drittel, es sollte dazu am Wasserstein aufliegen. Beim Jagdmesser schärfen wird nun ein wenig Druck auf die Klinge ausgeübt. Das Jagdmesser wird dabei gleichmäßig auf und ab bewegt, bis sich auf der sichtbaren Klingenseite ein kleiner (unsichtbarer) Grat bildet. Jetzt ist der vordere Messerteil fertig geschliffen. Nun geht man weiter zum mittleren- und hinteren Messer-Drittel, bis die ganze vordere Seite geschärft ist. Den Grat darf man nicht sehen, ist er sichtbar - hat der Anwender beim Jagdmesser schärfen übertrieben. Um den Grat zu prüfen, wird mit der Schneide des Damast Jagdmessers vorsichtig am Fingernagel entlang gefahren, sobald man hängen bleibt ist ein Grat vorhanden.
Das Jagdmesser wird gewendet, nun sieht die Schneide zum Körper des Messerschärfers. Der Griff wird fest umschlossen, dabei kommt der Zeigefinger auf der Messerklinge zum Liegen, der Daumen drückt auf das Klingenblatt. Beim Jagdmesser schärfen der Rückseite wird wiederum im vorderen Drittel begonnen und mit langsamen Vor- und Zurückbewegungen bis zum hinteren Messerende durchgearbeitet. Ist auf der sichtbaren Seite der Klinge ein Grat zu spüren, ist diese scharf.
Das Jagdmesser wird nun mit lauwarmen Wasser von den Schleifrückständen befreit. Beim Damast Jagdmesser schärfen kann man sich von grober zur feiner Körnung steigern. Sobald der Schleifstein gewechselt wird, sollte auch das Messer gereinigt werden. Die Schärfe kann geprüft werden, indem eine weiche Tomate in hauchdünne Scheiben geschnitten wird. Gelingt dies mühelos, ist das Jagdmesser scharf genug.