Damast Taschenmesser

Die Herstellung eines Damast Taschenmessers

Seit vielen Jahrhunderten wird die japanische Schmiedekunst im Damastschmieden traditionsgetreu betrieben und von Generation zu Generation weitergegeben. Doch die Damastschmiedekunst reicht noch viel weiter Zurück. Bereits die Kreuzfahrer begegneten im 11. Jahrundert schon im Orient Kriegern, die mit ihren eindrucksvollen Damastsäbeln jeden Angreifer in die Flucht schlugen. Die bislang ältesten Nachweise für gezielt hergestellten Damaszehnerstahl liefern keltische Schwerter aus Streifendamaszenerstahl die aus der Zeit um etwa 300 vor Christus stammen sollen. Der früheste Ursprung des Damastschmiedens ist also schwerer festzulegen als allgemeinhin angenommen. Mittlerweile wird auch in Deutschland seit über 150 Jahren hochwertiger Damaststahl geschmiedet. Mehrere Solinger Manufakturen wenden die traditionsreiche Schmiedekunst an um Hochleistungsstahl in Handarbeit zu erzeugen.

Schmieden eines Damast Taschenmessers

In einem arbeits- und zeitintensiven Verfahren werden mehrere Lagen Stahl mit verschiedenen Legierungen übereinander gelegt und zur Fixierung elektronisch zu einem Block verschweißt. Hierbei ist es wichtig, dass die mittlere Lage aus einem sehr hoch aushärtbaren und kohlenstoffreichen Stahl besteht. Das sorgt später beim Messer für eine langanhaltende und extrem scharfe Schneide. Für die äußeren Lagen werden bevorzugt "weichere" und "zähere" Stahllegierungen verwendet. Dadurch bleibt die Klinge später auch bei Belastung widerstandsfähig und bruchfest. Bei sehr hohen Temperaturen wird der Stahl anschließend bis kurz vor seinem Schmelzpunkt erhitzt. Dann werden die verschiedenen Lagen mit mehreren gezielten Hammerschlägen miteinander verbunden.

Dieser Vorgang nennt sich Feuerverschweißen und ist ausschlaggebend für die spätere Qualität des Stahls. Nach dem vollständigen Verschweißen des Stahls wird dieser zu einem langen und flachen Stück ausgeschmiedet. Anschließend wird der Stahl gefaltet und wieder zu einem Stück verschweißt. Dieser Prozess wird so oft wiederholt, bis die gewünschte Anzahl an Lagen erreicht ist. Im Allgmeinen gilt, dass die Qualität mit der Anzahl der Lagen tendenziell ansteigt, da sich die Eigenschaften der verschiedenen Legierungen immer dichter miteindander verbinden. Um einen deutlichen Qualitätszuwachs im Vergleich zu einem herkömmlichen Monostahl zu erzielen, sollte der Damaststahl mindestens 120 Lagen aufweisen. Nach dem Falten des Stahls, kann dieser nun zu einem Klingenrohling ausgeschmiedet werden. Dies erfordert viel Erfahrung und Präzision.

Hat die Klinge ihre endgültige Form erreicht wird überchüssiges Material abgetragen und die Schneide ausgeschliffen. Der nächste und entscheidende Arbeitsschritt für die Qualität des späteren Damast Taschenmessers ist das Härten des Stahls. Hierbei wird die Klinge auf über 830 Grad Celsius erhitzt um anschließend in Öl oder Wasser schlagartig abgekühlt zu werden. Durch diesen plötzlichen Temperaturabfall im Stahl zieht dieser sich auf Molekülebene stark zusammen. Dies erzeugt eine enorme Dichte und Härte im Stahl. Da die Damastklinge nun jedoch für einen Gebrauch viel zu hart und brüchig wäre, wird sie nach dem Härten mehrfach in einem Ofen erwärmt.

Diesen Prozess nennt man Anlassen. Hierdurch werden dem Stahl die hohen Spannungen aus dem Härteprozess wieder entzogen. Was bleibt, ist eine hohe Härte bei gleichzeitiger Bruchfestigkeit. Jetzt ist die Klinge bereit für den Feinschliff und das Anbringen der Phase an der Schneide. Je nach Verwendungszweck weist die Phase, sowie auch die Klingengeometrie unterschiedlich große Winkel auf. Je kleiner der Winkel, desto schärfer und schneidfreudiger ist das Damast Taschenmesser später im Gebrauch. Je größer der Winkel, desto robuster, stabiler und belastbarer ist die Klinge. Es gilt also einen für den vorgesehenen Einsatzbereich optimalen Kompromiss dieser Eigenschaften zu finden.

Der wohl schönste und spannendste Arbeitschritt bei der Herstellung von Damast Taschenmessern ist wohl die Behandlung des Stahls im Säurebad. Dabei wird die Klinge für wenige Minuten in eine Säure eingelegt. Die Säure greift nun, nur sehr oberflächlich, die verschiedenen Stahllegierungen unterschiedlich stark an. Durch diesen chemischen Vorgang wird nun die einzigartige und beliebte Maserung des Damaststahls sichtbar.

Muster im Stahl der Damast Taschenmesser

Bei der Herstellung von Damaststahl kann der Schmied eine vielzahl von Techniken und Hilfsmitteln anwenden um verschiedene Damastsorten und -muster zu erzielen. So entstehen immer mehr Varianten dieses beliebten Stahls. Vom Tigerdamast, Mosaikdamast, Torsionsdamast, Kreuzdamast über Wilden Damast bis hin zu Rosendamast und Explosionsdamast, gibt es zahlreiche Damastarten. Sie alle unterscheiden sich zum Teil deutlich in Herstellungsaufwand und Preis. Diese einzigartigen Muster faszienieren weltweit zigtausende Sammler und Messerliebhaber.

Klingenform und Größe von Damast Taschenmesser

Wer sich ein hochwertiges und edles Damast Taschenmesser zulegen möchte, sollte neben der Quailität und dem schönen Muster natürlich auch auf die richtige Form und Größe der Klinge achten. Kleinere Klingen lassen sich besser kontrollieren und auch für feinere Arbeiten sehr gut einsetzen. Große und breite Klingen eignen sich gut für grobe Arbeiten und das Teilen von größerem Schnittgut. Die Klingenform, wie auch der Klingenschliff haben ebenfalls eine große Auswirkung auf den Einsatzbereich. Eine kleine "bauchige" Klinge mit einem Flachschliff eignet sich hervorragend zum feinen Schneiden und Schnitzen. Eine größere Klinge mit einem balligen Schliff ist durch ihre Spaltwirkung hervorragend zum Hacken und Zerteilen von hartem Schnittgut geeignet. Man hat also bei der Auswahl der Klinge entweder die Möglichkeit sich für eine sehr auf einen Einsatzbereich spezialisierte Form zu entscheiden, oder aber einen guten Kompromiss zwischen mehreren Einsatzbereichen einzugehen.

Vorteile eines Damast Taschenmessers

Einzigartige und edle Optik

Mit einem Damast Taschenmesser erhält man ein Werkzeug und Alltagshelfer mit einer einzigartigen Ästhetik. Die typischen Damastmuster verleihen dem Messer mehr Lebendigkeit und Ausdruckskraft. Ein Damast Taschenmesser ist nicht nur funktional und vielseitig sondern auch ein kleines Kunstwerk für sich, dass immer wieder zum Betrachten und Bestaunen einlädt. Wer einmal diese Faszination des Damastes für sich entdeckt hat, der will sie sicher im Alltag nicht mehr vermissen.

Jede Klinge ein Unikat

Vor allem der Trend weg vom Einheitsprodukt von der Stange, hin zu mehr Individualität und persönlichem Ausdruck, macht die Damast Taschenmesser immer beliebter und gefragter. So wie auch wir Menschen alle einzigartig und individuell sind und sein wollen, so zeugen auch die Damastmesser von einem eizigartigen Charakter.

Ein Messer für Generationen

Diese edlen und hochwertigen Messer können bei korrektem Gebrauch und richtiger Pflege ein Leben lang halten und sogar noch den Kindern und Enkeln weitervererbt werden. Wer sich also entscheidet mehrere Hundert- oder gar Tausend Euro in eines dieser Meisterwerke der Schmiedekunst zu investieren, wird dafür über viele Jahrzehnte mit höchster Quailität und Beständigkeit belohnt.

Einsatz und Umgang mit einem Damast Taschenmesser

Das Damast Taschenmesser in der Küche

Damast Taschenmesser sind seit vielen Jahren in den Küchen der Profiköche nicht mehr wegzudenken. Aber auch Hobbyköche und Hausfrauen mit Qualitätsanspruch setzen mehr und mehr auf Messer aus Damaszehnerstahl. Die Vorteile liegen hier klar auf der Hand. Die großen und sehr flachen Klingen gleiten mit ihrer enorm scharfen Schneide aus extrem hartem Damast fast ohne Widerstand durch jegliche Lebensmittel. So macht Kochen Freude.

Das Damast Taschenmesser beim Wandern und in der Freizeit

Jeder, der sich des öfteren in der Natur aufhält, beim Wandern, Bergsteigen oder Zelten, weiß ein vielseitiges Allzweckmesser sehr zu schätzen. Wer hier ein hochwertiges Damast Taschenmesser dabei hat kommt in den Genuss der Vorzüge dieser besonderen Stähle. Vor allem die langanhaltende Schärfe und hohe Bruchfestigkeit sprechen für sich und stellen einen großen Vorteil gegenüber den herkömmlichen Messern aus Chromstahl dar.

Das Damast Taschenmesser bei der Jagd

Auch Jäger müssen sich auf die Schärfe und Schnittfestigkeit ihrer Messer verlassen können. Damast Jagdmesser brauchen eine sehr scharfe Schneide um Haut und Sehnen zuverlässig vom erlegten Wild abzulösen. Hierzu eignen sich vor allem Damast Jagdmesser mit Flachschliff und einer leicht bauchigen Klinge. Diese Messerformen weisen hervorragende Schneideigenschaften für weiches und mittelhartes Schnittgut auf.

Richtige Pflege und Aufbewahrung von Damast Taschenmesser

Anders als herkömmliche Chromstähle, benötigen Messer aus Damast regelmäßige Pflege. Durch ihren sehr geringen Chrom- und ihren hohen Kohlenstoffanteil sind Damastmesser anfälliger für Rost und Verfärbungen durch Feuchtigkeit und Säuren. Deshalb empfiehlt es sich die Messerklingen nach jedem Gebrauch zu reinigen und zu trocknen. Wenn möglich, sollte das Messer mit ein wenig warmem Wasser und Spülmittel von Rückständen befreit werden. Die basische Zusammensetzung des Spülmittels neutralisiert Säuren und Fettsäuren aus Lebensmitteln, Holz und anderem Schnittgut.

Durch das sorgfältige Abrocknen beugen Sie der Rostbildung nachhaltig vor. Wer seine Messerklinge zusätzlich schützen und pflegen möchte kann nach der Reinigung ein syntetisches Pflegeöl auftragen. Auch Allzweckmschmiermittel wie Ballistol oder WD-40 eignen sich hierfür sehr gut. Dies empfielt sich jedoch nur dann, wenn das Messer nicht zum Schneiden und Zubereiten von Lebensmitteln verwendet wird, da sonst Rückstände in Essen verbleiben. In diesem Fall sollte man sich auf die Reinigung und Trocknung beschränken. Zur langfristigen Aufbewahrung sollte auf eine niedrige Umgebungsfeuchtigkeit geachtet werden.

Unterwegs eignet sich ein geschlossenes Messeretui oder eine trockene Messerscheide zur Aufbewahrung.